
„El hombre que mató a Don Quijote“, Terry Gilliams lang erwarteter Film über die tragikomische Geschichte eines Mannes, der sich für den literarischen Charakter Don Quijote hält, gewann 2019 einen Goya Award für den besten Dokumentarfilm. Die Verleihung dieses renommierten Preises war nicht nur eine Anerkennung für Gilliams visionäre Arbeit, sondern hatte auch weitreichende Auswirkungen auf die spanische Filmindustrie.
Der Film selbst erzählt die Geschichte eines alten Schuhmachers, der glaubt, er sei Don Quijote, und seiner surrealen Begegnungen mit der modernen Welt. Gilliam, bekannt für seine surrealistischen und humorvollen Werke wie „Monty Python“ und „Brazil“, verbrachte über 20 Jahre mit dem Versuch, den Film zu realisieren, wobei er zahlreiche Rückschläge und Hindernisse überwinden musste.
Die Verfilmung von Cervantes’ Meisterwerk war ein lang gehegter Traum von Gilliam, der seit seiner Jugend fasziniert war von der Geschichte des abenteuerlustigen Ritters. Doch die Umsetzung erwies sich als enorm komplex: Wetterkatastrophen, finanzielles Chaos und die Besetzung von Schauspielern führten zu wiederholten Drehstops und verzögerten den Filmbeginn um Jahrzehnte.
Die Entstehung „El hombre que mató a Don Quijote“ wurde schließlich selbst zum Gegenstand einer Dokumentation. Gilliams Dokumentarfilm „Lost in La Mancha“ (2002) dokumentiert die chaotischen Dreharbeiten des Films, die aufgrund von Unfällen und technischen Problemen scheiterten. Dieser Film erlangte Kultstatus und brachte Gilliam internationale Anerkennung für seine
Beharrlichkeit und seinen unverkennbaren Stil.
Die Verleihung des Goya für den besten Dokumentarfilm an „El hombre que mató a Don Quijote“ war eine große Überraschung für viele, da der Film nicht als klassischer Dokumentarfilm angesehen wird. Doch die Jury entschied sich dafür, Gilliams Werk als zeitgenössische Interpretation von Cervantes’ Roman anzuerkennen, die wichtige Themen wie den Traum vom Erfolg,
die Macht der Fantasie und die Grenzen zwischen Realität und Fiktion beleuchtet.
Die Auszeichnung hatte auch praktische Folgen für das spanische Kino. Der Film löste eine Welle der Begeisterung für Gilliams Arbeit aus, was zu einer Neuentdeckung seines Werks durch eine jüngere Generation führte. Zudem inspirierte „El hombre que mató a Don Quijote“ andere Filmemacher dazu, experimentierfreudige und genreübergreifende Projekte zu realisieren.
Die langwierige Entstehung des Films hat auch die Debatte über die Finanzierung von Kunstprojekten neu entfacht. Die Geschichte von Gilliam zeigt, wie schwierig es sein kann, ambitionierte Filme in einer Branche zu realisieren, die oft auf kommerziellen Erfolg ausgerichtet ist.
Hier sind einige weitere Auswirkungen der Goya-Verleihung:
- Steigerung des internationalen Interesses am spanischen Kino: Der Film hat dazu beigetragen, dass Spanien als Drehbuch für internationale Produktionen attraktiver wird.
- Förderung neuer Talente: Die Produktion von „El hombre que mató a Don Quijote“ bot jungen Filmschaffenden die Möglichkeit, an einem renommierten Projekt mitzuwirken.
Auswirkung | Beschreibung |
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Steigerung des internationalen Interesses am spanischen Kino | Mehr internationale Filmemacher entdecken Spanien als Drehort. |
Förderung neuer Talente | Junge Filmschaffende erhalten wertvolle Erfahrung und Kontakte. |
Debatte über die Finanzierung von Kunstprojekten | Die Geschichte von Gilliams langwieriger Filmherstellung regt Diskussionen über alternative Finanzierungsmodelle an. |
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Verleihung des Goya für den besten Dokumentarfilm an „El hombre que mató a Don Quijote“ einen wichtigen Meilenstein in der Geschichte des spanischen Kinos darstellte. Der Film selbst ist eine Meisterleistung des surrealen Humors und der visuellen Fantasie,
die Jury entschied sich jedoch auch für die Bedeutung des Films als zeitgenössische Interpretation eines literarischen Klassikers. Die Auszeichnung hat dazu beigetragen, das internationale Interesse am spanischen Kino zu steigern und junge Talente zu fördern.